Der Handelsverband Deutschland (HDE) sieht mit Blick auf die Gestaltung zukunftsfähiger Innenstädte dringenden Handlungsbedarf. Die Bundesregierung fordert der Verband zu abgestimmtem und raschem Handeln auf, um privates Kapital für die Innenstadtentwicklung zu mobilisieren.
„Die derzeitige Lage in vielen Innenstädten zeigt, dass öffentliche Räume deutlich attraktiver werden müssen. Neben der Stadtgestaltung sind aber auch die Herausforderungen des Mobilitätswandels und des Klimawandels zu bewältigen“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Angesichts klammer Kassen der Kommunen müsse durch eine Sonderabschreibung in den Innenstädten (Sonder-AfA-Innenstadt) zusätzliches privates Kapital gezielt für die Innenstadtentwicklung mobilisiert werden. „Durch die zusätzlichen Investitionen von privater Seite werden auch die öffentlichen Investitionen, die dringend notwendig sind, erheblich aufgewertet. Ohne das private Kapital werden die Herausforderungen unserer Stadtzentren kaum zu bewältigen sein“, betont Genth. Die Verdopplung der Städtebaufördermittel sei bereits ein sehr gutes politisches Signal, da durch jeden Euro Städtebaufördermittel private Investitionen in Höhe von durchschnittlich acht Euro ausgelöst werden. „Diese Maßnahme kann jedoch nur ein Baustein der Mobilisierung privaten Kapitals für die Innenstädte sein“, so Genth weiter.
Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) veranstaltete am 27. und 28. Mai 2025 den Innenstadtkongress „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“. Im Rahmen einer gemeinsamen Podiumsdiskussion und im direkten Austausch mit Bundesministerin Verena Hubertz machte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth auf die Bedeutung der Stadt- und Standortentwicklung für den Einzelhandel aufmerksam. Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit dem Beirat Innenstadt konzipiert, an dem der HDE maßgeblich beteiligt ist.
Angesichts des anhaltenden Strukturwandels und sich wandelnder Konsumgewohnheiten ist es essenziell, dass Verwaltung, Handel, Wirtschaft und engagierte Akteure vor Ort gemeinsam Verantwortung übernehmen und innovative Lösungen für lebendige Innenstädte entwickeln. Dies stand im Fokus der „Stadtgespräche“ des IFH Köln am 21. Mai 2025 in der Domstadt am Rhein.
Unter dem Motto „von Kommunen für Kommunen“ tauschten sich an diesem Tag kommunale Akteurinnen und Akteure unter anderem zu Innenstadtkonzepten aus und teilten Ideen, Erfahrungen und Visionen zur Stärkung der Innenstadt. Ein wertschätzender Moment des Tages war die Auszeichnung von sechs Städten, die mit erfolgreichen Konzepten zur Innenstadtbelebung überzeugen konnten.
Herausragende Bewertungen
Bundesweiter Spitzenreiter: Chemnitz überzeugt mit herausragenden Bewertungen. Die Stadt setzte mit einer kontinuierlich positiven Entwicklung über die letzten Jahre ein eindrucksvolles Zeichen für erfolgreiche Innenstadtbelebung. Als i-Tüpfelchen erhielt Chemnitz von seinen lokalen Passanten im bundesweiten Vergleich im Rahmen der Studie „Vitale Innenstädte 2024“ nicht nur die Bestnote (1,4) unter allen teilnehmenden Städten, sondern punktete auch mit herausragenden Bewertungen in den Kategorien Aufenthaltsqualität und Mobilität. Dafür wurde die Stadt mit dem VITALIA-Award ausgezeichnet – ein Preis des IFH KÖLN für die Kommune, die es bundesweit am besten schafft, exzellente Bewertungen bei lokalen Besuchern für die eigene Innenstadt zu erhalten.
Transformation wird belohnt
„Chemnitz zeigt eindrucksvoll: Wer Transformation aktiv gestaltet, wird belohnt. Stadtverwaltung, Wirtschaft, Handel und Initiativen haben mit vereinten Kräften eine Innenstadt geschaffen, die zum Verweilen einlädt. Neue Gastronomien, begrünte Ruhezonen, moderne Gestaltung und ein lebendiges Veranstaltungsangebot machen Chemnitz heute spürbar attraktiver“, erläuterte Boris Hedde, Geschäftsführer des IFH KÖLN.
Der deutsche Einzelhandel ist seit jeher in einem permanenten Wandel begriffen. Treiber von dynamischen Veränderungsprozessen sind sowohl innovative, bestehende Unternehmen, als auch Wettbewerber, die mit neuen Sortimenten, Vertriebskonzepten und Standorten auf den Markt drängen und Meilensteine in der Handelsentwicklung setzen.
Ein Poster zeigt die Meilensteine im Handel in einem Zeitstrahl auf.
Gemäß dem Arbeitssicherheitsgesetz (ASiG) ist jeder Arbeitgeber verpflichtet, einen Betriebsarzt und eine Sicherheitsfachkraft zu bestellen oder zu beauftragen, um die "arbeitsmedizinische und sicherheitstechnische Betreuung" sicherzustellen.
Diese Verpflichtung gilt unabhängig von der Betriebsgröße, sobald mindestens ein Arbeitnehmer beschäftigt wird. Das Ziel ist es, die Beschäftigten durch geeignete Arbeitsschutzmaßnahmen vor Gesundheitsrisiken zu schützen. Zu den Pflichten des Arbeitgebers gehört unter anderem die Erstellung von Gefährdungsbeurteilungen für alle Arbeitsbereiche im Unternehmen sowie die Dokumentation der erforderlichen Unterweisungen der Mitarbeiter.
Um Betrieben übermäßige Belastungen und hohe Kosten zu ersparen, hat unser Kooperationspartner, die Gesellschaft für Personaldienstleistungen mbH – eine Einrichtung der Handels- und Dienstleistungsverbände (GfP), ein bundesweites Betreuungskonzept entwickelt.
Der Handelsverband Deutschland (HDE) erhöht seine Prognose für den Onlinehandel für 2025 und geht nun von einem Plus von vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr aus. Der HDE-Online-Monitor 2025 identifiziert dabei insbesondere die Bereiche Lebensmittel und Drogeriewaren als Wachstumstreiber im Internet. Insgesamt wächst die Bedeutung von Online-Marktplätzen weiter. Davon profitieren auch Anbieter wie Temu. Der Handelsverband verstärkt deshalb seine Forderungen an die Politik nach einem fairen Wettbewerb mit Plattformen und Händlern aus Nicht-EU-Ländern.
„Der Onlinehandel ist nach einigen schwächeren Jahren wieder die klare Wachstums-Lokomotive des Einzelhandels in Deutschland. Trotz der insgesamt nicht zufriedenstellenden Konsumstimmung gelingt es den Onlinehändlern deutlich bessere Umsätze zu erzielen als im Vorjahr“, so der stellvertretende HDE-Hauptgeschäftsführer Stephan Tromp. Angesichts der guten Zahlen aus dem Onlinehandel setzt der HDE seine Umsatzprognose für 2025 für diesen Bereich auf plus vier Prozent im Vergleich zu 2024 nach oben, das entspricht einem Umsatz von 92,4 Milliarden Euro. Betrachtet man die einzelnen Branchen im Onlinehandel, so fallen in den vergangenen Jahren vor allem die Bereiche Lebensmittel und Drogeriewaren positiv auf. Hier wuchsen die Onlineanteile über die letzten drei Jahre um mehr als acht bzw. mehr als neun Prozent.
Der HDE-Online-Monitor zeigt auch: Die Bedeutung der Online-Marktplätze wächst immer weiter. Insgesamt steht dieses Format mittlerweile für 57 Prozent des Online-Umsatzes in Deutschland. Viele Kundinnen und Kunden bestellen dabei unbewusst Waren im Ausland. Die Umsätze ausländischer Onlineanbieter liegen dementsprechend bei rund 8,9 Milliarden Euro im Jahr 2024, das entspricht einem Anteil von zehn Prozent des Onlinevolumens. Nach Schätzungen entfallen dabei alleine zwischen 2,7 und 3,3 Milliarden auf Temu und Shein. „Die hohen Zahlen und die große Dynamik machen deutlich, dass es höchste Zeit ist, dass die Politik für faire Wettbewerbsbedingungen mit den Anbietern aus Fernost sorgt. Konkurrenz belebt das Geschäft, aber es muss Schluss sein mit Wild-West: Wer hierzulande Waren anbietet, muss sich an alle unsere Regeln halten. Die aktuellen Zustände gefährden heimische Handelsunternehmen und die Sicherheit der Verbraucher“, so Tromp weiter. Hier erwarte die Branche klare und deutliche Maßnahmen von der neuen Bundesregierung sowie der EU-Kommission.
Zum diesjährigen Wirtschaftspolitischen Empfang des Handelsverbandes Sachsen konnten weit über 200 Gäste aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit im bis auf den letzten Platz gefüllten Plenarsaal des Sächsischen Landtages begrüßt werden. Mit sehr wertschätzenden Eröffnungsworten des Landtagspräsidenten Alexander Dierks, äußerst interessanten und aussagekräftigen unternehmerischen Impulsen von Björn Keyser (Geschäftsführer REWE Björn Keyser oHG), Antonia Schwarzmeier (Geschäftsführerin Schwarzmeier Raumgestaltung) und Prof. Dr. Timm Homann (CEO EHG GmbH & Co. KG der Holding der Ernsting`s family Unternehmensgruppe) für einen starken Handel in einem starken Sachsen sowie viel Raum für den Austausch war es einmal mehr eine äußerst gelungene Veranstaltung.
Eindrücke und Impressionen von der Veranstaltung finden Sie hier.
Mit Blick auf die heutige Rede von Bundeskanzler Merz im Bundestag bewertet der Handelsverband Deutschland (HDE) die wirtschaftspolitische Agenda der Bundesregierung positiv. Bürokratieabbau, Senkung der Energiekosten, neue Abschreibungsmöglichkeiten für Investitionen sowie eine Reform bei den Unternehmenssteuern seien wichtige Bausteine, um neuen Schwung in die Wirtschaft zu bringen. Jetzt gehe es aber auch um eine entschlossene und schnelle Umsetzung.
„Die wirtschaftspolitischen Herausforderungen sind bekannt, der Bundeskanzler hat heute noch einmal viele richtige Maßnahmen auf den Tisch gelegt, um diese zu meistern. Wir haben jetzt kein Erkenntnisproblem - es gilt, schnell in die Umsetzung zu kommen. Bei der Senkung der Stromkosten, einer notwendigen Steuerreform und insbesondere beim Bürokratieabbau setzt die neue Bundesregierung deutliche und gute Signale. Wir brauchen jetzt echte Impulse, die in der Praxis ankommen und bei den Verbrauchern wieder mehr Zuversicht erzeugen“, so HDE-Präsident Alexander von Preen. Es gehe jetzt darum, konkrete und sichtbare Ergebnisse hervorzubringen. Das Vertrauen in und die Erwartungen an die Bundesregierung seien riesengroß.
Als richtig sieht der HDE außerdem das Ziel günstigerer Energiepreise. „Die Absenkung der Stromsteuer ist ein wichtiger und notwendiger Schritt zur Entlastung der Unternehmen und der Verbraucher. Energie muss für alle günstiger werden, auch für die Handelsunternehmen sowie die privaten Haushalte“, so von Preen weiter. Die angekündigten Investitionen in die Infrastruktur seien überfällig und auch für den Handel und seine Lieferketten unerlässlich. Bei den zusätzlichen steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten pocht der HDE darauf, auch private Investitionen in die Innenstädte mit zu fördern. „Der Handelsstandort Innenstadt ist für uns alle ein Stück Heimat und ein wichtiger Ort der Begegnung. Da geht es um das Gemeinwohl, jeder dort investierte Euro ist ein guter Euro. Das verdient mehr staatliche Unterstützung, zum Beispiel durch verbesserte Abschreibungsmöglichkeiten für private Investoren“, so der HDE-Präsident.
Irritiert zeigt sich der Handelsverband nach wie vor über die wiederholten Einlassungen von Mitgliedern der Bundesregierung zum Mindestlohn. „Ein staatlich festgesetzter Mindestlohn passt nicht in unser marktwirtschaftliches System und zerstört die Tarifautonomie der Tarifpartner. Die Politik sollte sich nicht in die Festlegung der Höhe des Mindestlohns einmischen“, so von Preen. Ansonsten werde der Mindestlohn in kommenden Wahlkämpfen Gegenstand von Überbietungswettbewerben der Parteien, zum Schaden der Wirtschaft und der Arbeitsplätze.
Aktuell sind betrügerische E-Mails und Schreiben (vereinzelt auch über den postalischen Weg) im Umlauf, die vorgeben, vom Bundeszentralamt für Steuern zu stammen.
Die Empfängerinnen und Empfänger erhalten von der Absender-Adresse info @bzst-zahlungsfrist.com bzw. von ähnlichen E-Mail-Adressen, die eine offizielle E-Mail-Adresse des Bundeszentralamtes für Steuern suggerieren, eine betrügerische E-Mail. Der E-Mail ist teilweise ein pdf-Dokument beigefügt, bei dem es sich angeblich um einen Bescheid vom Bundeszentralamt für Steuern mit der Geltendmachung eines Verspätungszuschlags mit entsprechender Zahlungsaufforderung handeln soll. Teilweise gehen diese Schreiben auch auf postalischem Wege ein.
Sollten Sie eine solche E-Mail erhalten haben, empfiehlt das Bundeszentralamt für Steuern, das beigefügte Dokument nicht zu öffnen und die E-Mail unverzüglich zu löschen. Folglich sollten Sie auch mithin keine Zahlungen leisten.
Der deutsche Mittelstand richtet einen eindringlichen Appell an die neue Bundesregierung und fordert schnelle Impulse und spürbare Entlastungen, um die wirtschaftliche Lage und damit auch die gesellschaftliche Stimmung wieder zu verbessern. Deutschland hat keine Zeit zu verschenken, wenn es darum geht, endlich Rahmenbedingungen für Wachstum und Beschäftigung zu schaffen. Konkret fordert die Arbeitsgemeinschaft Mittelstand sieben Maßnahmen für Reformen in den ersten 100 Tagen, die Unternehmen und Betrieben nach langer Durststrecke wieder Perspektiven und Handlungsspielräume eröffnen.
In einem gemeinsamen Maßnahmenpapier an die Parteispitzen der schwarz-roten Koalition warnt die AG Mittelstand vor dem dritten Rezessionsjahr in Folge. Sie fordert daher insbesondere eine Strompreissenkung für alle Unternehmen und Betriebe auf das europäische Mindestmaß sowie eine schnellstmögliche Reduzierung der Netzentgelte. Des Weiteren müssen Steuerentlastungen so schnell wie möglich umgesetzt und der Weg für umfangreiche Abschreibungsregelungen frei gemacht werden. Die von der Koalition vorgesehene Abschaffung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes muss zügig vorgenommen werden.
Auch beim Bürokratieabbau mahnt die AG Mittelstand zur Eile: Das im Koalitionsvertrag vereinbarte Sofort-Entlastungsprogramm muss zeitnah auf den Weg gebracht und die „one in, two out“-Regelung umgesetzt werden. Weitere Forderungen sind die Abschaffung der Bonpflicht, die verlässliche Einbindung der Sozialpartner in alle relevanten Gesetzgebungsverfahren sowie ein zügiger Haushaltsbeschluss.
Das 100-Tage-Maßnahmenprogramm sowie das Anschreiben an die Vorsitzenden und die Generalsekretäre von CDU, CSU und SPD finden Sie hier.
Am 7. Mai 2025 besuchten zahlreiche Besucherinnen und Besucher die 5. Interkulturelle Jobmesse im World Trade Center Dresden. Die Interkulturelle Jobmesse Dresden wurde vom Amt für Wirtschaftsförderung in enger Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit & dem Jobcenter Dresden veranstaltet. Im Rahmen der Veranstaltung nutzen zahlreiche regionale Arbeitgeber die Chance, ihr Unternehmen zu präsentieren und potenzielle neue Mitarbeitende kennenzulernen. Ein herzliches Dankeschön an alle Aussteller, Gäste und Partner für die gelungene Zusammenarbeit und die inspirierende Atmosphäre vor Ort. Der direkte Austausch, das offene Miteinander und die Vielfalt der Teilnehmenden haben diesen Tag zu etwas ganz Besonderem gemacht.