Inventurverluste im Einzelhandel waren 2024 nochmals um 3 Prozent höher als im Vorjahr. Das ist eines der Ergebnisse der heute veröffentlichten Studie des EHI Retail Institute „Inventurdifferenzen im deutschen Handel 2025“. Insbesondere der organisierte und gewerbsmäßige Ladendiebstahl habe laut Untersuchung zu großen Verlusten geführt.
„Trotz Warensicherung und Mitarbeiterschulungen wird im Handel gestohlen, was nicht niet- und nagelfest ist“, erklärt Frank Horst, EHI-Experte für Sicherheit und Inventurdifferenzen und Autor der Studie. Die Inventurverluste* belaufen sich im Jahr 2024 bei einem Umsatz von rund 495 Mrd. Euro (brutto) auf 4,95 Mrd. Euro. Das durchschnittliche Niveau der prozentualen Inventurdifferenzen 2024 hat sich bei gleicher Grundgesamtheit von 0,63 Prozent auf 0,64 Prozent vom Nettoumsatz verschlechtert.
Der weitaus größte Anteil der Inventurdifferenzen entsteht durch Diebstahl von Kundschaft, Mitarbeitenden, Lieferanten sowie Servicepersonal und beläuft sich auf insgesamt 4,2 Mrd. Euro (2023: 4,1 Mrd. Euro). Nach Einschätzung der befragten Unternehmen sind auf Ladendiebstähle durch Kundschaft rund 2,95 Mrd. Euro zurückzuführen. Den eigenen Angestellten werden Verluste in Höhe von 890 Mio. Euro angelastet, dem Personal von Lieferanten und Servicefirmen 370 Mio. Euro. Der aus Diebstahl resultierende volkswirtschaftliche Schaden durch entgangene Umsatzsteuer beläuft sich auf rund 570 Mio. Euro pro Jahr.
Sächsischer Meilenstein - Preis für Unternehmensnachfolge
Bis 15. August 2025 bewerben
Der Sächsische Meilenstein geht in eine neue Runde: Auch im Jahr 2025 suchen wir nach Unternehmen, die den Generationenwechsel besonders erfolgreich gemeistert haben.
Egal ob lokaler Handwerksbetrieb, überregional tätiges Handelsunternehmen oder Maschinenbauer mit internationalem Kundenstamm – der Sächsische Meilenstein würdigt gelungene Nachfolgen in kleinen und mittelständischen Unternehmen aller Branchen. Er wird in den Kategorien familieninterne, unternehmensinterne und unternehmensexterne Nachfolge verliehen.
Initiator des Sächsischen Meilensteins ist die Bürgschaftsbank Sachsen, die die begehrten Trophäen seit 2011 zusammen mit der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Sachsen vergibt. Der Sächsische Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz übernimmt 2025 wieder die Schirmherrschaft über den Wettbewerb.
Überblick über den Wettbewerb
Anforderungen
Gesucht werden kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit Sitz in Sachsen, die zwischen dem 01.01.2021 bis 31.12.2024 eine Nachfolgeregelung umgesetzt haben. Die Nachfolge sollte sich durch umsichtige Planung und Durchführung auszeichnen. Sie muss zum Zeitpunkt der Bewerbung soweit vollzogen sein, dass
bereits übergeben wurden.
Kategorien
Der Sächsische Meilenstein prämiert Nachfolgen in drei Kategorien:
Wieviele Möglichkeiten es gibt, Kunden den Einkauf komfortabel und genussreich zu gestalten, demonstrieren Michael Alscher (Bildmitte) und sein Team im REWE-Markt in Leisnig. So ist es nur folgerichtig, dass sie sich erneut um das Zertifikat Generationenfreundliches Einkaufen bewarben. Viele Punkte wurden abgeprüft, der Erfolg im Test bestätigt das hohe Niveau. So konnten Bürgermeister Carsten Graf (rechts im Bild) und Handelsverbandsgeschäftsführer Gunter Engelmann-Merkel die Urkunde übergeben und das beispielgebende Engagement würdigen. P.S. Wetterfest und ein echter "Hingucker": Die neue Einkaufswagen-Park-Box in hochwertiger Ausführung
Rene Heber und sein Team vom Spar-Land in Schneeberg durchliefen erfolgreich das Zertifizierungsverfahren und konnten somit erneut das Qualitätszeichen „Generationenfreundliches Einkaufen“ verteidigen. Kunden können weiterhin in ihrem „Innenstadt-Nahversorger“ - der alles für den Haushalt bereit hält wie z. B. Kurzwaren, Schreibwaren, Strickwolle, Küchenartikel, Drogerie, Geschenkartikel, Heim- und Gartenartikel, Kerzen, Tierbedarf und vieles mehr – generationenfreundlich einkaufen. Jörg Vulturius vom Handelsverband Sachsen überreichte die Urkunde und gratuliert recht herzlich.
Lassen auch Sie sich für Ihr Engagement für generationenfreundliches Einkaufen auszeichnen - über das nachstehende GFE-Logo gelangen Sie direkt zum Antrag.
Thomas Sachse, der Nahkaufbetreiber in Schneeberg im Einkaufszentrum "Griesbacher Hang", durchlief nach 3 Jahren erneut das umfangreiche Zertifizierungsverfahren und konnte das Qualitätszeichen „Generationenfreundliches Einkaufen“ mit einer ausgezeichneten Quote erneut verteidigen. Das ist ein tolles Zeichen dafür, dass das Unternehmen sich um die Bedürfnisse aller Kunden kümmert, egal ob jung oder alt. Mit großer Freude nahm der Marktleiter André Günther die Urkunde zum Qualitätszeichen „Generationenfreundliches Einkaufen“ von Jörg Vulturius vom Handelsverband Sachsen entgegen.
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Mit Blick auf die in diesem Jahr anstehende Entscheidung der Mindestlohnkommission machen der Handelsverband Deutschland (HDE) und seine Landesverbände klar, dass eine deutliche Erhöhung des Mindestlohns fatale Konsequenzen haben könnte. So zeigt eine aktuelle HDE-Umfrage unter rund 550 Handelsunternehmen aller Größen, Branchen und Vertriebsformen, dass zwei Drittel der befragten Unternehmen mit negativen Auswirkungen auf die Beschäftigung bis hin zu Entlassungen rechnen.
„Der Einzelhandel kann im dritten Rezessionsjahr in Folge angesichts enger Margen und geringer Rücklagen weitere Kostensteigerungen nicht mehr schultern. Besonders alarmierend ist, dass auch viele Großunternehmen aus der Branche inzwischen mit einer Verringerung der Mitarbeiterzahl im Vergleich zum Vorjahr rechnen. Dies ist nach Jahren stetig ansteigender Beschäftigungszahlen im Einzelhandel ein fataler Befund, denn die weit überwiegende Mehrheit der 3,1 Millionen Beschäftigten im Einzelhandel ist bei Großunternehmen tätig. Wir brauchen deshalb eine Aussetzung der Mindestlohnanpassung, also eine Nullrunde“, so HDE-Präsident Alexander von Preen. Dabei gehe es nicht nur um die Anhebung der Löhne im untersten Bereich: „Eine weitere Anhebung des Mindestlohns führt dazu, dass die Entgelte in kollektiven Entgeltsystemen insgesamt angehoben werden müssen. Denn es müssen ja auch die Lohnabstände zu höheren Entgeltgruppen gewahrt bleiben. Dieser Mechanismus vervielfacht den finanziellen Effekt einer Mindestlohnanhebung enorm“, so von Preen weiter. Hier fürchten 84 Prozent der vom HDE befragten Unternehmen eine Zunahme von Konflikten in den Betrieben, wenn bei einfachen Tätigkeiten in Folge eines höheren Mindestlohns keine Differenzierung mehr möglich ist.
Erschwerend kommen noch die Aussichten auf ungebremst anwachsende Sozialversicherungsbeiträge hinzu. 92 Prozent der Unternehmen konstatieren, dass die Sozialversicherungsbeiträge nicht weiter steigen dürfen. „Aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Gesamtlage in der Branche und der Verteuerung des Faktors Arbeit appelliert der HDE dafür, eine Überforderung von personalstarken Großbranchen wie dem Einzelhandel zu verhindern und Beschäftigung nicht unnötig zu gefährden“, so von Preen.
Für die Mindestlohnfindung setzt der Handelsverband ganz auf die unabhängige Mindestlohnkommission aus Arbeitgebern und Arbeitnehmern. „Die zunehmende Politisierung des Mindestlohns darf sich in der neuen Bundesregierung nicht fortsetzen, ansonsten könnte das zum Sargnagel für die Tarifpolitik werden. Löhne und Gehälter dürfen nicht zum Spielball von politischen Überbietungswettbewerben werden. Ansonsten droht die Überforderung der Unternehmen und der Verlust von Arbeitsplätzen“, so von Preen weiter. Das Vertrauen der Sozialpartner in die Laufzeit der mit der Gewerkschaft ausverhandelten Entgelttarifverträge sei prägend für die Tarifautonomie. Diese sei aus guten Gründen verfassungsrechtlich geschützt.
Der Handelsverband Deutschland (HDE) unterstützt die von Bundeskanzler Friedrich Merz geforderte Abschaffung des Solidaritätszuschlags. Eine Streichung des Soli würde laut Verband maßgeblich zur Stärkung des Mittelstandes sowie der Verbraucher und der Binnenkonjunktur beitragen.
„Die Abschaffung des Solidaritätszuschlags ist lange überfällig. Es ist daher richtig und wichtig, dass sich der Bundeskanzler so klar dafür ausspricht“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Der Einzelhandel sei mit 90 Prozent Personengesellschaften besonders von der Belastung durch den Soli betroffen. „Der Solidaritätszuschlag belastet sowohl die Einkommen der Verbraucherinnen und Verbraucher als auch die Gewinne der Handelsunternehmen, vor allem die der zahlreichen Familienunternehmen. Das geht auf Kosten der Investitionen der Unternehmen und der Konsumnachfrage“, betont Genth.
In der Vergangenheit bestand zwischen dem Solidaritätszuschlag und den Solidarpakten I und II eine Verbindung. Da der Solidarpakt II 2019 ausgelaufen ist und durch einen reformierten Finanzausgleich ersetzt wurde, besteht laut HDE kein finanzieller Sonderbedarf, der durch eine Ergänzungsabgabe abgedeckt werden sollte. „Den Solidaritätszuschlag jetzt abzuschaffen, ist das richtige Signal für eine Belebung der Konjunktur und die Stärkung des Mittelstands“, so Genth.
Das mobile Bezahlen im Handel mit digital hinterlegten Karten auf dem Smartphone oder der Smartwatch liegt im Trend. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl um mehr als fünf Prozentpunkte gestiegen. Wie hoch der Anteil der Einkäufe mit physischen Karten (kontaktbehaftet oder kontaktlos) ist, zeigt die kostenlose Statistik des ehi.
Der toom Baumarkt in Chemnitz-Röhrsdorf inmitten des Chemnitz Centers konnte erneut die Auszeichnung zum Qualitätszeichen „Generationenfreundliches Einkaufen“ verteidigen. Ein toller Erfog der zeigt, dass sich das ganze Team auch weiterhin erfolgreich um die Bedürfnisse aller Kunden kümmert. Dies ist ein wichtiger Schritt um eine positive und inklusive Einkaufsatmosphäre für Kunden aller Altersgruppen zu schaffen. Mit großer Freude übernahm die Marktleiterin Betty Glotz die Urkunde zum Qualitätszeichen "Generationenfreundliches Einkaufen" durch Jörg Vulturius vom Handelsverband Sachsen entgegen.
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Mit Blick auf die von Bundesfinanzminister Lars Klingbeil vorgestellte Zoll-Jahresbilanz für 2024 fordert der Handelsverband Deutschland (HDE) rasche Veränderungen beim Umgang mit den Paketmassen, die die EU aus Fernost erreichen. Insbesondere die Sendungen über die Online-Plattform Temu und den Onlinehändler Shein stehen dabei im Fokus der Kritik. Denn die über die beiden Unternehmen verschickten Waren entsprechen oft nicht den hiesigen Produktsicherheitsvorgaben. Zudem wird der Warenwert häufig falsch deklariert.
„Die Behörden dürfen nicht mehr zum Zuschauen verbannt sein, der Zoll braucht die entsprechende Ausstattung und einen klaren Schritt in Richtung Digitalisierung, um die Paketmassen aus China zumindest in vernünftigen Stichproben kontrollieren zu können. Ansonsten macht dieser unfaire Wettbewerb die bei uns heimischen Händler, die sich an alle Regeln halten, wirtschaftlich kaputt“, so HDE-Präsident Alexander von Preen. Der HDE setzt sich insbesondere auch für eine schnelle Abschaffung der Zollfreigrenze von 150 Euro ein. Bisher rutschen Pakete, deren Warenwert auf unterhalb dieser Grenze deklariert wird, oft unkontrolliert durch. Bei vereinzelten Stichprobenkontrollen stoßen die Behörden jedoch immer wieder auf falsch deklarierte Pakete, deren Wert eigentlich über der Freigrenze liegt. Zudem teilen die Versender teurere Ware oft auf mehrere Pakete auf, um die Freigrenze nicht zu reißen. „Mit diesen Tricksereien muss Schluss sein – und zwar möglichst sofort. Die Zollfreigrenze muss abgeschafft werden“, so der HDE-Präsident. Allein im vergangenen Jahr wurden 4,6 Milliarden Pakete mit einem angeblichen Warenwert von jeweils unter 150 Euro in die EU direkt an die Verbraucher geliefert. Davon kamen 91 Prozent aus China, vorrangig von Anbietern wie Temu und Shein.
Das Thema hat aus Sicht des HDE in den letzten Wochen an weiterer Brisanz gewonnen: „Die USA haben ihre Freigrenze Anfang April abgeschafft und erheben jetzt auf jedes Paket Zoll sowie eine zusätzliche Bearbeitungsgebühr. Damit ist das Geschäftsmodell für Temu und Co in den USA tot. In der Folge sehen wir schon jetzt eine Neuorientierung dieser Unternehmen hin zu Europa. Das erhöht den Druck auf die Entscheidungsträger in Deutschland und der EU enorm, wir müssen ins Handeln kommen“, so von Preen weiter. Temu hat seine App aus den App-Stores in den USA zurückgezogen und investiert mehr Geld in digitale Werbung in Europa - insbesondere in Deutschland, Frankreich und UK, um das Geschäft hierzulande anzukurbeln.
Angesichts dieser Entwicklungen hatte der HDE bereits in der vergangenen Woche in einem Brief an den Bundesfinanzminister dazu aufgefordert, die Vorschläge der EU-Kommission aus ihrer Toolbox vom Februar dieses Jahres auf EU-Ebene schnell umzusetzen. Dabei geht es vor allem um die Abschaffung der Zollfreigrenze, die Einführung einer Bearbeitungsgebühr für Pakete beim Zoll und eine Anmeldepflicht für jedes Paket ungeachtet des Warenwertes über das System des EU-Import-One-Stop-Shops. Damit ist dann auch sichergestellt, dass Zoll, Bearbeitungsgebühr und Steuern tatsächlich ordnungsgemäß bezahlt werden.