Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) des Freistaates Sachsen 2023: Deutliche Zunahme beim Ladendiebstahl

Mit Blick auf die gestiegene Zahl von Ladendiebstählen fordert der Handelsverband Sachsen (HVS) ein konsequenteres Vorgehen der Strafverfolgungsbehörden.

„Eigentumsdelikte dürfen nicht als Bagatellen betrachtet werden. Staatsanwaltschaften und Gerichte sollten bei Ladendiebstählen nur in Ausnahmefällen auf die Möglichkeit der Verfahrenseinstellung zurückgreifen und Taten stattdessen konsequent verfolgen und strafrechtlich sanktionieren. Es muss deutlich signalisiert werden, dass der Staat geltendes Recht durchsetzt und das Eigentum schützt. Andernfalls besteht die Gefahr, dass das Vertrauen in die Handlungsfähigkeit des Rechtsstaates zunehmend schwindet“, so HVS-Hauptgeschäftsführer René Glaser. Vielerorts seien dazu sicher auch personelle Aufstockungen bei der Polizei und Justiz notwendig.

Die am Dienstag (19.03.2024) veröffentlichten Zahlen der polizeilichen Kriminalstatistik für das Jahr 2023 zeigen für den Bereich der Ladendiebstähle eine Zunahme um 21,3 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Ergebnisse machen deutlich, dass sich die Anzahl der polizeilich erfassten einfachen Ladendiebstähle nicht nur weiterhin auf hohem Niveau bewegt, sondern die Fallzahlen sogar signifikant angestiegen sind. Zusätzlich rechnet der Handelsverband Sachsen mit einem hohen Dunkelfeld. Bestätigt wird dies durch die Einschätzungen der EHI Retail Institute GmbH, die davon ausgeht, dass die geschätzte Dunkelziffer bei über 98 % liegt. Damit bewegen sich die tatsächlichen Fälle noch weit über den Zahlen der Kriminalitätsstatistik, die nur einen Ausschnitt der Realität abbildet. „Der durch Ladendiebstähle verursachte wirtschaftliche Schaden im sächsischen Einzelhandel geht in die Millionen. Trotz bestmöglicher Präventionsarbeit der Einzelhandelsunternehmen, die ebenso hohe Investitionssummen verursacht, steigen die Zahlen spürbar an. Der Einzelhandel erwartet straf- und strafprozessrechtliche Rahmenbedingungen, die konsequente repressive Maßnahmen der Polizei und Justiz sicherstellen“, so Glaser weiter.

Neben den Delikten gegen das Eigentum führen darüber hinaus auch weitere Straftaten (körperliche Übergriffe, Pöbeleien, Beleidigungen, etc.) in den Geschäften und im öffentlichen Raum zusätzlich zu den genannten Folgen zu einem hohen Verlust des allgemeinen Sicherheitsgefühls und zu einem Imageverlust der Innenstädte und Handelsstandorte. „Auch diesbezüglich muss im Sinne guter Rahmenbedingungen in unseren Städten entschieden gehandelt und Delikte konsequent geahndet werden“, so Glaser abschließend.

Handout zur Polizeilichen Kriminalitätsstatistik (PKS)

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