Einzelhandel mit über 112.000 sv-pflichtig Beschäftigten weiterhin zweitgrößter Wirtschaftsbereich - Beschäftigung trotz Krisen stabil

Die Bundesagentur für Arbeit hat heute die aktuellen Arbeitsmarkzahlen für den Freistaat veröffentlicht. Danach ist die Arbeitslosigkeit in Sachsen von Februar auf März 2023 leicht zurückgegangen. Bei einer Arbeitslosenquote von 6,3 Prozent waren im März 131.600 arbeitslose Menschen bei den sächsischen Jobcentern und Arbeitsagenturen registriert. Damit sank die Zahl der Arbeitslosen im Monatsverlauf um rund 500.

Die Gesamtbeschäftigung im sächsischen Einzelhandel bleibt auch nach den Pandemie-Jahren und trotz Krisen weitestgehend stabil. Mit über 112.000 sv-pflichtig Beschäftigten bildet der Einzelhandel nach dem Gesundheitswesen weiterhin den zweitgrößten Wirtschaftsbereich. Im 5-Jahresvergleich (2017 bis 2022) sind im sächsischen Einzelhandel sogar 1.700 zusätzliche versicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse entstanden. Das entspricht einem Beschäftigungsanstieg von 1,5 Prozent.

„Die Stabilität bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung im Einzelhandel ist sehr erfreulich. Klar muss allerdings sein, dass die Politik sehr umsichtig bei der Wahl ihrer Instrumente agieren muss, um nicht irreversible Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt zu riskieren. Beispielsweise führt die Erweiterung des Übergangsbereichs (Anhebung der Midijob-Grenze auf 2.000 Euro), so wie zum 1. Januar 2023 erfolgt, nicht nur zur Verletzung des jahrzehntealten Grundsatzes der Parität in der Sozialversicherung, sondern auch zu einer erheblichen und weiteren Kostenbelastung der Arbeitgeber, insbesondere in Branchen mit traditionell hoher Teilzeitquote wie dem Einzelhandel. Nach der Corona-Pandemie, den massiv gestiegenen Energiekosten, neuen Auflagen und Anforderungen sowie der andererseits weiter überschaubaren Verbraucherstimmung befindet sich der Einzelhandel bereits an der Belastungsgrenze. ", so HVS-Hauptgeschäftsführer René Glaser.

Neben der positiven Gesamtbeschäftigung ist und bleibt der Einzelhandel darüber hinaus einer der größten Ausbilder in Sachsen und bietet sehr gute Aufstiegschancen. Karriere mit Lehre ist im Handel die Regel. Über 80 Prozent der Führungskräfte im Einzelhandel haben ihren beruflichen Werdegang mit einer Ausbildung begonnen. Für junge Menschen bietet der Einzelhandel mehr als 60 Ausbildungsberufe und Qualifizierungsprogramme an und ermöglicht individuelle Karrierewege. Diese Vielfalt und Möglichkeiten werden im Rahmen einer digitalen Ausbildungskampagne auf der Webseite www.Karriere-Handel.de sowie auf den Social-Media-Plattformen Instagram, Facebook, YouTube und TikTok gezeigt. Hier geben Auszubildende, junge Fachkräfte und Social-Media-Botschafter der Handelsunternehmen Einblicke in die Praxis und klären auch durch Unterstützung von Influencern über Klischees auf. Die Kampagne setzt auf digitale Kommunikationsmedien, um alle Zielgruppen zu erreichen und mit kreativen Inhalten für eine Ausbildung im Einzelhandel zu begeistern. Im Fokus steht die Berufsorientierung mit Tipps und Informationen rund um Ausbildungsangebote für Schülerinnen und Schüler sowie Studierende mit Wechselabsichten. Außerdem werden die beratenden Eltern und Lehrkräfte adressiert. "Der Einzelhandel ist ein attraktiver Ausbilder und Arbeitgeber. Er bietet jungen Talenten mit seinen zwei- und dreijährigen Ausbildungen, den Abiturientenprogrammen und dualen Studiengängen ein besonders abwechslungsreiches Angebot und hervorragende Zukunftschancen. Allein in den beiden Kernberufen Kaufleute im Einzelhandel und Verkäuferin und Verkäufer werden jährlich über zehn Prozent aller Ausbildungsverträge geschlossen. Sie zählen damit zu den beliebtesten Berufen in Deutschland.", so Glaser abschließend.

Zurück