Transportmittelalternative Lastenrad

Mit Sven Fest, Geschäftsführer des eBike-Store Leipzig, sprach HVS-Geschäftsführer Gunter Engelmann-Merkel über alternative gewerbliche Transportmöglichkeiten:

Herr Fest, Sie sind mit Ihrem eBike-Store in Leipzig Experte in Sachen E-Mobilität: Lastenräder sind in den unterschiedlichsten Varianten immer mehr im Straßenbild zu sehen. Und auch bei Ihnen im Geschäft werden sie prominent platziert. Wie schätzen Sie die weitere Entwicklung und nähere Zukunft des Lastenrads ein?

Sehr positiv, sowohl im Privat- als auch Gewerbebereich. Stichpunkt Platznot, Verkehrskollaps, Stau in den Ballungsgebieten. Lastenräder haben im Vergleich doch recht geringe Unterhaltskosten und werden in vielen Fällen auch noch staatlich gefördert. Das spornt an und überzeugt zunehmend auch Langzeit-Autofahrer.

Welche Besonderheiten gibt es im Fahrverhalten? Wie sicher und wartungsintensiv ist die Nutzung? Und sind lediglich mit Muskelkraft betriebene auch eine Abwägung wert? Was sagen Ihre und die Erfahrungen Ihres Teams?

Das Fahrverhalten ist natürlich relativ nah am Biobike - das besondere Handling von Lontails oder LohnJohns ist einfach zu Erlernen. Die Umgewöhnung vom normalen Rad zum Lastenrad ist innerhalb kurzer Zeit möglich.

Das Thema Sicherheit ist ein wichtiger Aspekt, entwickelt sich immer weiter - gerade im Segment Kindertransport ein wichtiges Kriterium.

Klar, die Wartungsintensität ist höher als beim normalen Fahrrad, aber immer noch deutlich geringer (auch und gerade von den Kosten her) als beim Kfz. Unsere Erfahrung zeigt, Lastenräder ohne Antrieb sind ein vergleichsweise kleines Segment - nur relevant bei geringem Transportbedarf und sehr flacher Topologie.

Lastenräder leisten auch für Gewerbetreibende wertvolle Dienste. Das Potenzial ist groß und wächst weiter. Welche Nutzungen, welche Branchen sehen Sie besonders, für die sich ein Nachdenken über eine Anschaffung lohnt? Wo gibt es Anwendungsmöglichkeiten im Handel?

Gerade in städtischen Ballungsräumen sehen wir großes Potenzial. Sowohl für Auslieferungen/Abholungen als auch bei handwerklichen Dienstleistungen (Transport von Werkzeug/Ausrüstung) liegt noch sehr viel Potential brach. Vorteile: deutlich geringerer Zeitaufwand (kein Stau, keine Parkplatzsuche) keine Emissionen, steigende Gesundheit und Zufriedenheit der Mitarbeiter, Imageboost für das Unternehmen. Folgende Branchen sehen wir: Dienstleister vor Ort/Reparaturen/Werkstätten mit Hol- und Bringediensten, gastronomische Einrichtungen, Apotheken und Sanitätshäuser, die Liste ist beliebig lang erweiterbar.

Der Ausstattungsbedarf ist da ja mitunter höchst individuell. Welche Angebote gibt es seitens der Zweiradbranche, auf diese Bedürfnisse einzugehen?

Sowohl seitens der Hersteller als auch dem Fachhandel gibt es vielfältige Möglichkeiten der Anpassung, teilweise in Kooperation mit lokalen Betrieben wie Metallbauern/Tischlern, um an die Bedürfnisse des Kunden angepasste Aufbauten liefern zu können. Darüber hinaus gibt es mittlerweile einige spezialisierte Hersteller, die Sonderaufbauten und Spezialradkonzepte auf Kundenwunsch realisieren können.

Wo sehen Sie betriebswirtschaftliche Vorteile, die sich mit einem elektromotorisierten Lastenrad gegenüber herkömmlichen Transportmöglichkeiten erschließen lassen?

Sowohl Anschaffungs- als auch Unterhaltskosten sind gegenüber dem klassischen PKW (vom LKW ganz zu schweigen) deutlich niedriger. Ansonsten siehe oben - Vorteile: geringerer Zeitaufwand (kein Stau, keine Parkplatzsuche, keine Emissionen, Gesundheit der Mitarbeiter, Imageboost für das Unternehmen - Stichwort Corporate Social Responsibility).

Kontakt:

eBike Store Leipzig West GmbH
Lützner Str. 90-92
04177 Leipzig

https://www.ebikes-leipzig.com/
0341 / 478 478 40
info@ebike-leipzig.com

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