Gesicht(er) und Geschichten

Wie Persönlichkeiten für Innenstädte wirken können

Innenstadt hat Zukunft und stationärer Einzelhandel ebenso. Nur verändern wird sich beides, so wie seit eh und je. Wo sind die Schmiede und Schlosser aus der Schmied- und Schlossergasse?

100 % Jena-Kampagne

Kolonialwarenläden sind gekommen und gegangen, Tante Emma kauft bei Aldi, Plattengeschäfte gibt am ehesten noch in Papas Erinnerungen, Warenhäuser haben sich gerade erst aus den Städten verabschiedet. Dafür gibt es Mono-Label-Stores, Müsligeschäfte, Handelsgastronomie, PopUp-Stores und Amazon-Kaufhäuser.

Uns darf nicht bange sein, um die Innenstädte und die Unternehmen darin. Die gesellschaftliche Rückbesinnung auf Authentizität, Regionalität und Nachhaltigkeit spielt uns dabei in die Karten. Geschäfte, die diese Parameter berücksichtigen, haben Zukunft. Auch ohne Zertifikate. Sicherlich werden wir den einen oder anderen Filialisten verlieren und uns überlegen müssen, wie wir mit den großen Einzelhandelsflächen umgehen, aber hier werden wir Lösungen finden. Vielleicht kommen die Handwerker zurück in die Innenstädte. Auch Wohn- und Büroraum ist vielerorts nachgefragt.

Unsere Aufgabe ist es, an die Innenstädte zu glauben und dies zu zeigen. Jede / r Einzelne kann stolz seine Geschichte von Authentizität, Regionalität und / oder Nachhaltigkeit erzählen und dabei Gesicht zeigen. Den Rahmen dafür kann eine Portraitserie von lokalen Unternehmer:innen bilden. Die Ausspielung über vorhandene digitale Kanäle, Plakate, Postkarten, ein Blog oder ein Podcast sind ohne große Budgets finanzierbar.

Ergänzend oder alternativ kann ein lokales oder regionales Label entwickelt werden, sei es für einzelne Produkte oder für Geschäfte. Hierzu gibt es zahlreiche tolle Beispiele. Auch begleitende Shoppingführungen, gegebenenfalls garniert mit kleinen kulinarischen Highlights, sind erprobte Aktionen in etlichen Kommunen. Teilweise werden dabei sogar Eintrittsgelder generiert. Legen Sie einfach los, Sie werden automatisch eigene, individuelle Module entwickeln.

Solch eine Portrait-Serie macht nicht nur die Akteure einer Stadt sichtbar, sondern stiftet auch Zusammenhalt und sorgt für Identifikation bei den Kunden. Wenn Sie Ihr Projekt fortlaufend anlegen, wird auch der eine oder andere Trittbrettfahrer plötzlich einsteigen und ein Ticket lösen.

Die 100 % Jena-Kampagne der Initiative Innenstadt Jena ist ein gelungenes Beispiel der Sichtbarmachung lokaler Akteure.

”Uns darf nicht bange sein, um die Innenstädte und die Unternehmen darin. Die gesellschaftliche Rückbesinnung auf Authentizität, Regionalität und Nachhaltigkeit spielt uns dabei in die Karten.“

 

ERFOLGSFAKTOREN:

1. Inhaber:innen portraitieren, inklusive Beschreibung des Geschäftsmodells und der Produkte, „behind the scenes“
2. Verschiedene Formate denkbar: Fotos, Interviews, Reportage, Podcast, Blog usw.
3. Ansatz ist beliebig erweiterbar: Kartenspiel mit den Portraits, thematische Stadtrundgänge, gegenseitige Verweise.

Hannes Wolf

Autor:

Hannes Wolf
Stadtmarketinggesellschaft Dessau-Roßlau mbH
Kavalierstraße 37-39, 06844 Dessau-Roßlau

Tel.: 0340 - 2041008
E-Mail: hannes.wolf@marketing.dessau-rosslau.de
www.visitdessau.com 

 

Fotonachweis: Tina Peißker

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