10 Jahre CarlundCarla.de

2013 legten fünf Studenten mit einem gebrauchten VW-Transporter „Charly“ den Grundstein für das, zehn Jahre später deutschlandweit bekannte, Unternehmen CarlundCarla.de. In diesem Jahr wurden sie mit dem sächsischen Unternehmerpreis ausgezeichnet. Gründer Richard Vetter plaudert im Interview aus dem Nähkästchen.

Herr Vetter, erst einmal herzlichen Glückwunsch zum 10-jährigen Jubiläum. Hätte man Ihnen damals gesagt, dass Sie heute an die 1.300 Transporter und 9-Sitzer deutschlandweit vermieten, was hätten Sie geantwortet?

Vielen Dank erst einmal. Ich hätte wohl mit einem herzhaften Lachen geantwortet, da sich diese Vorstellung zum damaligen Zeitpunkt durchaus skurril angehört hätte. Wir wollten einfach unsere Handvoll gebrauchte VW T4 ganz simpel in der Stadt Dresden vermieten und hatten die Vision eines ganz einfachen, digitalen Handlings. Vorstellen konnte sich so ein Unternehmenswachstum keiner von uns Gründern.

Sie haben ja mit einem einzelnen gebrauchten Bus namens Charly angefangen. Wie kam es denn überhaupt dazu und wie entstand daraus CarlundCarla.de?

Charly war ein Familienerbstück einer unserer Gründer und war in unserem Freundeskreis sehr oft im Einsatz. Mal mit Sitzen für einen Urlaub, mal ohne Sitze als Transporter. Wir sind mit Charly auf Festivals gefahren und haben alles Mögliche mit ihm transportiert – Studium und Ausbildung sind teilweise in Vergessenheit geraten aufgrund der neuen Freiheit dieser Mobilität. Da er so beliebt und ständig im Einsatz war, mussten wir uns etwas überlegen, wie wir uns den Fahrzeugschlüssel am einfachsten übergeben konnten. Also haben wir selbst ein Steuergerät entwickelt und im Charly verbaut, welches die Fahrzeugöffnung aus der Ferne ermöglichte und somit der Fahrzeugschlüssel im Fahrzeug verbleiben konnte. Später haben wir dann Charly auch an Freunde von Freunden verliehen. Er bekam immer mehr Fans, so dass wir unseren Bus selbst kaum noch gesehen haben. Wir schafften einen zweiten gebrauchten VW T4 an, aber auch dieser erreichte schnell seine Auslastungsgrenze. Diese unerwartete Nachfrage war der Startschuss für unsere Startup-Idee und wir fassten uns ein Herz zur Gründung des Unternehmens.

Interessant. Und wie kommt man nun als BSMRG GmbH von Charly auf den Namen CarlundCarla.de?

Nun ja, Charly war ja ein Unikat, ein Familienmitglied und konnte so nicht stellvertretend für weitere Fahrzeuge stehen. Also musste nach der Gründung der BSMRG GmbH ein allgemein passender Name her. Die Namen Carl für den Transporter und Carla für den 9-Sitzer waren für uns am naheliegendsten. BSMRG sind übrigens die Anfangsbuchstaben unserer Vornamen. Wir mussten bei der Gründung einen Firmennamen angeben und das fiel uns eben als erstes auf die Schnelle im Wartebereich des Notariats ein. Übrigens hat jedes unsere Fahrzeuge in der Flotte heute noch einen individuellen Namen, genauso wie Charly damals.

Heute ist CarlundCarla.de in ganz Deutschland in 37 Städten vertreten. Wie verlief das Wachstum, gibt es besondere Meilensteine?

Die ersten drei Jahre haben wir ausschließlich gebrauchte VW T4-Fahrzeuge vermietet und haben einen vorsichtigen Sprung innerhalb Sachsens nach Chemnitz, Leipzig und Halle gewagt. 2016 kam unsere Produktnovelle mit dem VW T6, sodass wir fortan eine weiße, homogenere Transporterflotte anbieten. Jedes Jahr kamen ein paar neue Städte und Fahrzeuge dazu. Die Coronazeit hat uns dann noch einmal vor neue Herausforderungen gestellt, da die Nachfrage nach Mobilität schlagartig eingebrochen ist. Mit zahlreichen Maßnahmen und viel Geschick konnten wir das Unternehmen aber aus der Krise manövrieren. Ich bin heute sehr froh, dass wir diese schwierige Phase meistern konnten. Mittlerweile sind wir in deutlich größere Büroräumlichkeiten umgezogen und vor gut einem Jahr haben wir dann unser 1.000. Fahrzeug in die Flotte gebracht.

Für die Coronazeit haben Sie vor allem ja auch die Auszeichnung „Bester Resilienzmanager“ in der Kategorie „Fokus X“ des Sächsischen Unternehmerpreises erhalten. Wie war das für Sie, als Sie von der Nominierung erfuhren?

Wir waren natürlich total überrascht, dass wir vorgeschlagen wurden, und haben uns sehr darüber gefreut - genauso wie unser Team. An dem Abend sind wir zur Verleihung eingeladen worden, jedoch ohne eine Nachricht, dass wir einer der Preisträger sind. Umso überraschter sind wir gewesen, als die Scheinwerfer und Kameras im Augenblick der Verkündung plötzlich unseren Tisch ausleuchteten. Naja, ein paar Worte des Dankes konnte ich dann trotz der Aufregung aus dem Hals bekommen. Der Preis gilt dem ganzen Team, was jeden Tag die Arbeit leistet-

Und wie sehen die nächsten 10 Jahre bei CarlundCarla.de aus?

2024 werden wir auf jeden Fall unsere angestrebten 40 Städte komplettieren. Wie die mittelfristigen Zukunftspläne aussehen, steht noch nicht ganz fest. Elektrifizierung, DACH-Raum, neue Fahrzeugkategorie; das hängt derzeit noch von ein paar äußeren Faktoren ab. Wir werden es rechtzeitig bekannt geben. [schmunzelt]

Fest steht definitiv, dass der Firmensitz des bundesweit tätigen Unternehmens in unserer Wahlheimat Dresden bleiben wird.

Vielen Dank , Herr Vetter, für die informativen Einblicke. Eine letzte Frage zum Abschluss: Was macht CarlundCarla.de für Ihre Kunden so besonders? Kurz und knapp.

Kurz und knapp? Nun, wir bieten die Vorteile einer Autovermietung kombiniert mit den Vorteilen des Carsharings. Ganz einfach eben.

Weitere Infos unter CarlundCarla.de

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